Ambulante Reha auf Sylt

Frau M., eine attraktive und gebildete Frau Ende 40, erzählt  im Gespräch, als Mädchen auf Sylt aufgewachsen und eine hautgesunde Kindheit wie Jugend erlebt zu haben. Auch an Allergien habe sie damals nicht gelitten. Sie habe nach einer abgeschlossenen Schulausbildung eine Lehre erfolgreich absolviert und arbeite seitdem auch in diesem Beruf im technischen Bereich. Nach ihrer Heirat sei sie schwanger geworden und habe ein Kind bekommen. Dann jedoch, nach Ende der Schwangerschaft, habe sie auf einmal auf Pollen allergisch reagiert und erste weiße Flecken an ihren Händen entdeckt, die vormals nicht vorhanden gewesen seien. Sie habe dann recherchiert und feststellen können, dass niemand in ihrer Familie von diesen Flecken betroffen gewesen sei. Ihr Hausarzt habe ihr gegenüber geäußert, sie sei von Vitiligo, einer chronischen Hauterkrankung betroffen, hormonelle Umstellungen seien möglicherweise ein Auslöser für diese Erkrankung, mit der sie lernen6 müsse zu leben.

Die weißen Flecken würden Hautareale darstellen, die von Depigmentierung  gekennzeichnet seien und im Laufe ihres Lebens zunehmen könnten, eine genaue Prognose könne er nicht geben, in wieweit die Erkrankung voranschreiten könnte. Sie habe dann eine Überweisung für eine ambulante Therapie in der Asklepios Nordseeklinik in Westerland erhalten, um eine ambulante UV-B- Therapie für ihre Haut in Anspruch nehmen zu können. Infolge habe Frau M. dann über ein Jahr drei Mal die Woche UV-B-Bestrahlungen für ihre Hände genutzt. Diese Therapie sei gut verlaufen.In den nächsten Jahren habe sich ihre Vitiligo dann leider ausgebreitet, mittlerweile seien auch Hautareale an ihren Armen, auf ihrem Bauch, an ihren Schenkeln und an ihren Füßen von weißen Flecken gekennzeichnet. Zu Beginn ihrer Erkrankung, vor rund 20 Jahren, sei man mit chronischen Hauterkrankungen noch nicht offen umgegangen, das habe sich glücklicherweise sehr verändert. Damals seien ja auch Neurodermitis- oder Psoriasis Betroffene gefragt worden, ob ihre Hauterkrankung ansteckend sei. Unfassbar.

Frau M. schildert weiter, für sich einen guten Umgang mit ihrer chronischen Hauterkrankung gefunden zu haben. Sie könne mittlerweile über ihrer Erkrankung stehen. Sie sei dankbar, dass sie an keiner Schilddrüsenerkrankung leide, wie es doch einige Vitiligo-Betroffene in ihrem Leben erfahren würden. Sie habe mit der UV-Therapie eine gute Therapie für ihre betroffenen Hände erfahren. In der Klinik seien auch Fett- und Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt worden, um eine passende Hautpflege für sie zu finden. Auch von Juckreiz sei sie nicht geplagt. Sie habe über die Zeit und im Rahmen der Therapien in der Klinik gelernt, damit zu leben, dass ihr Hautfarbe fehle. Mittlerweile seien zwar auch zwei kleine Areale im Gesicht aufgetreten, sie erlebe jedoch ihre eigene „Lupe“, ihre eigene subjektive Aufmerksamkeit darauf als deutlich geringer wie vor 20 Jahren. Es sei ihr als Insulanerin auch nicht schwer gefallen, einen adäquaten Umgang mit der Sonne zu erlernen. Sie gehe nicht wie Urlauber in der Mittagszeit an den Strand, die Hitze erweise sich dann eh` als zu belastend. Sie gehe eher am späten Nachmittag am Strand spazieren und setze so ihre Haut auch keiner Gefahr aus. All diese Hinweise zum „guten Leben“ mit einer chronischen Hauterkrankung wie Vitiligo würden Betroffene oft erst im Rahmen einer stationären Rehabilitation erlernen. Sie habe das Glück gehabt, eine gute ambulante Rehabilitation in Anspruch nehmen zu können, im Rahmen derer sie die notwendigen Therapie-Bausteine (Hautpflege, Kosmetik, Sonnenschutz, UV-Therapie, psychologische Hinweise) vor Ort zusammen erfahren durfte und für sich umsetzen konnte.

Quelle: Deutscher Vitiligo Verein e.V. Mitgliedermagazin vitiligo information

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