Blutspenden trotz Vitiligo?
Ein Mitglied des Deutschen Vitiligo Vereins e.V. (DVV) hat in der
Geschäftsstelle angefragt ob es Bedenken gibt, zum Blutspenden zu gehen,
wenn man Vitiligo hat. Das Mitglied hat nach eigener Aussage keine
weiteren Erkrankungen und konnte nirgendwo anders eine Antwort auf diese
Frage bekommen. Der DVV veröffentlicht diese Anfrage gerne, da es
sicherlich von allgemeinem Interesse ist.
Gut, Mitglied im DVv zu sein, da gibts immer eine Antwort.
Antwort:
Die Beantwortung dieser Frage ist tatsächlich nicht ganz einfach und es
gibt unterschiedliche Ansichten hierzu; bei einer autoimmunen
Schilddrüsenerkrankung zum Beispiel wird von einer Blutspende abgeraten,
da noch nicht in ausreichendem Maße virale Auslöser dieser Erkrankung
untersucht worden sind.
Blutspende-Institute handhaben das jedoch
unterschiedlich und manche lassen Erkrankte mit sehr geringem und nicht
nachweisbaren Antikörpertiter dennoch spenden.
Prinzipiell können
Auto-Antikörper über das Blut auf den Empfänger übertragen werden, die
Wahrscheinlichkeit, ob dann die Krankheit (so z.B. eine Vitiligo) beim
Empfänger zumindest temporär auftritt (Antikörper verbrauchen sich in
der Regel nach wenigen Wochen bis Monaten) ist nur ganz schwer
abzuschätzen, aber definitiv nicht auszusschliessen. Dies passiert z.B.
beim Lupus neonatorum eines Neugeborenen und Mutter mit Lupus
erythematodes, wo Antikörper diaplanzentar übertragen werden und die
Erkrankung beim Neugeborenen auslösen können.
Obwohl es natürlich
schwerwiegende und nicht so schwerwiegende Autoimmunerkrankungen gibt,
würde ich daher allen dieser Patienten von einer Blutspende abraten, da
definitiv eine Erkrankung des Immunsystems besteht und die Konsequenzen
für den potentiellen Spender nicht abzuschätzen sind.