Tätowierungen / Tattoos

Vitiligo-Betroffenen wird aus medizinischer Sicht von Tätowierungen bzw. dem Stechen eines Tattoos, gerade auch auf nicht betroffener bzw. nicht depigmentierter Haut, abgeraten.

Im Rahmen eines Tätowierungsvorgangs kann es zu mechanischer Reizung kommen, was als Trigger für den Verlauf und die Ausbreitung der Vitiligo-Erkrankung fungieren kann. Auf diese Weise kann es zu einer weiteren Ausdehnung der „weißen Flecken“ kommen.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Köbner-Phänomen, dass im 19. Jahrhundert vom Dermatologen Heinrich Köbner entdeckt wurde. Er stellte fest,
dass von ihm behandelte Patienten aufgrund von Hautabschürfungen an Schuppenflechte erkrankten. Dabei kommt es zu isomorphen Reizeffekten der Haut von Menschen, die von einer chronischen Hauterkrankung betroffen sind. Mechanische, chemische oder thermische Hautreizungen führen zu neuen Entzündungsherden an Hautregionen, die vormals nicht (sichtbar) betroffen waren. Diese Hautveränderungen können noch Wochen nach der Hautreizung an sich auftreten (sog. Latenzzeit).

Isomorphe Reizeffekte bezeichnen Effekte gleicher Art, d.h. die durch die Reizung hervorgerufenen Hautveränderungen lassen sich nicht von den bisher betroffenen Hautveränderungen unterscheiden.
Das Köbner-Phänomen tritt gehäuft mit allergischem Kontaktekzem, Lichen ruber planus, Lupus erythematodes, Psoriasis, Plane Warzen und Vitiligo auf.
Als Hautbetroffener von Vitiligo sollte man also gut Acht auf seine Haut geben, d.h. Reizungen und Verletzungen seiner Haut aus dem Wege gehen.
Dabei geht man davon aus, dass ein positives Köbner-Phänomen einen Hinweis auf eine aktive Vitiligo-Erkrankung darstellt, im Sinne einer heraufgesetzten Krankheitsaktivität.


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