Deutsche Vitiligo Leitlinie
Die Deutsche Vitiligo Leitlinie, zu deren Entstehung die Mitglieder vom
Deutschen Vitiligo Verein e.V. (DVV) aus dem Etat Ihrer Mitgliedsbeträge beigetragen haben, ist jetzt offiziell bei der AWMF erschienen.
Warum ist das so wichtig und was ist die AWMF?
Sehr viele Krankheiten und Ihre interdisziplinäre Behandlung werden durch eine Leitlinie dargestellt und sind somit ein Leitfaden für die behandelnden fachlichen Berufe, Kliniken und Praxen.
Mit der Veröffentlichung der Deutschen Vitiligo Leitlinie hat der Satz aufgehört zu existieren oder ist im Falle einer weiteren Äußerung, von wem auch immer, zu widerlegen, der da heißt: „Vitiligo, das ist doch nur ein kosmetisches Problem.“ Nein! Vitiligo ist eine chronische Hauterkrankung und gehört somit in das Spektrum des Deutschen Gesundheitssystems und unserer Krankenversicherungen!
Und was ist nun die AWMF?
Aufgaben und Ziele
Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) wurde im November 1962 von damals 16 Gesellschaften auf Anregung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Frankfurt/Main als nicht eingetragener, gemeinnütziger Verein gegründet, um gemeinsame Interessen besser gegenüber staatlichen Institutionen und Körperschaften der ärztlichen Selbstverwaltung vertreten zu können. Anlass war die Einführung der Facharztprüfung im Anschluss an die fachärztliche Weiterbildung.
Als in den folgenden Jahren der Aufgabenbereich stetig angewachsen war, beschloss die Delegiertenkonferenz der AWMF im Mai 1975, die Aufgaben und Ziele so zu definieren:
"Die AWMF berät über grundsätzliche und fachübergreifende Angelegenheiten und Aufgaben, erarbeitet Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese gegenüber den damit befaßten Institutionen, insbesondere auch im politischen Raum. Neben den - angesichts der zunehmenden Spezialisierung immer dringenderen - Aufgaben der inneren Zusammenarbeit will sie damit die Interessen der medizinischen Wissenschaft verstärkt nach außen zur Geltung bringen.
Die AWMF wird durch direkten Auftrag der Mitgliedsgesellschaften oder durch deren Delegierte tätig. Greift die AWMF einschlägige Probleme in eigener Initiative auf, so sucht sie die Übereinstimmung mit den Mitgliedsgesellschaften.
Die AWMF wird getragen von der Delegierten-Konferenz, dem Präsidium und dem Präsidenten. Für die Bearbeitung besonderer Themen werden Kommissionen aus dem Kreise der Delegierten und gegebenenfalls durch Hinzuziehung Sachverständiger aus den Mitgliedsgesellschaften gebildet."
Die AWMF ist also mit ihren eigenständigen Aufgaben neben den anderen Arbeitsgemeinschaften wie Bundesärztekammer (BÄK), Medizinischer Fakultätentag (MFT), Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und den Einrichtungen der Wissenschaftsförderung (z.B. DFG) ein wichtiger Pfeiler im Rahmen der gesamten medizinischen Organisation. Die AWMF bemüht sich um fruchtbare Zusammenarbeit mit den anderen Einrichtungen sowie den zuständigen politischen Gremien im Interesse des förderlichen Zusammenwirkens und einer leistungs- und zukunftsorientierten Weiterentwicklung der medizinischen Wissenschaften und der ärztlichen Praxis.
Der AWMF sind die Arbeitskreise "Ärzte und Juristen" und "Krankenhaus- und Praxis-Hygiene" angeschlossen.
Die AWMF hat sich im Laufe ihres Bestehens mit einer ganzen Reihe von Problemstellungen befasst, die alle medizinischen Fachgebiete gleichermaßen betreffen:
Approbationsordnung für Ärzte: kontinuierlich seit 1970 bis zur Gegenwart.
Rahmenprogramm "Forschung und Technologie im Dienste der Gesundheit": 1976, 1978 -1981, 1987 - 1990
Qualitätssicherung ärztlicher Berufsausübung: 1979, 1986, 1989/90, seit 1993 kontinuierlich
Weiterbildungsordnung für Ärzte: 1962, kontinuierlich seit 1987 bis zur Gegenwart
Medizinische Bibliotheken / Datenbanken: 1981/82, 1990, 1992
Elektronische Publikation wissenschaftlicher Literatur: seit 1999
Auswirkungen gesetzlicher Vorgaben auf die Forschung, z.B. Datenschutzgesetz, Tierschutzgesetz, Antikorruptionsgesetz etc., kontinuierlich seit 1970
Medizinische Klassifikationen und ihre Anwendung: Die AWMF gehört dem Kuratorium für Fragen der Klassifikation (Beratungsgremium des BMG) seit dessen Gründung an. Neben der Erstellung und Pflege von Klassifikationen berät die AWMF auch bei deren Anwendung, z.B. im DRG-System.
Seit 1995 koordiniert die AWMF auf Anregung des "Sachverständigenrats für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen" die Entwicklung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie durch die einzelnen Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
Die Resultate dieser Arbeit sind elektronisch im Volltext im WWW publiziert:
Leitlinien für Diagnostik und Therapie
https://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html
Diese Leitlinien werden regelmäßig und bei Bedarf aktualisiert und erweitert.
Die AWMF pflegt Kontakte zu vergleichbaren Organisationen auf internationaler Ebene und vertritt Deutschland im Council for International Organizations of Medical Sciences CIOMS bei der WHO.
Der AWMF sind zur Zeit die Arbeitskreise „Ärzte und Juristen“ und "Krankenhaus- und Praxishygiene" angeschlossen.
Gemeinsam mit DIMDI und ZBMed publiziert die AWMF das Portal German Medical Science (GMS) und das gleichnamige e-journal german medical science (gms) unter der Web-Adresse
www.egms.de
Die AWMF ist durch Repräsentanten vertreten:
International:
im Council for International Organizations of Medical Sciences (CIOMS) bei der WHO
Gründungsmitglied von Guidelines International Network (G-I-N)
National:
im Gesundheitsforschungsrat von BMBF und BMG beim Nationalen Krebsplan des BMG
im Kuratorium für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG) des BMG
im Kuratorium des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
im Kuratorium des AQUA-Instituts, im Wissenschaftlichen Beirat
Beirat der German Medical Science gGmbH
in der Ständigen Konferenz "Ärztliche Weiterbildung" der Bundesärztekammer (BÄK) als ständiger Gast
im Ausschuss Krankenhaus der BÄK
in der Ständigen Kommission für Versorgungsforschung der BÄK
im Ausschuss von gesundheitsziele.de
im Arbeitskreis Hochschulmedizin des Deutschen Hochschulverbandes
Die AWMF ist durch Kooperationen verbunden:
gemeinsame DRG-Fachkommission mit der BÄK
Mitherausgeber der Nationalen Versorgungs-Leitlinien (NVL) mit BÄK und KBV
Mitherausgeber von German Medical Science (GMS) mit dem Dt. Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED)
mit dem Präsidium des Medizinischen Fakultätentages MFT
im Leitlinien-Programm Onkologie mit Dt. Krebsgesellschaft (DKG) und Dt. Krebshilfe (DKH)
Innovationskongress der Dt. Hochschulmedizin - VUD, MFT, AWMF -
Kooptiertes Mitglied im Vorstand des Deutsches Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF)
Finanzierung
Die AWMF wird fast ausschließlich durch die Mitgliedsbeiträge ihrer Fachgesellschaften finanziert. Für ihre Dienstleistungen im Rahmen des Onkologischen Leitlinienprogramms erhält die AWMF Zuwendungen ihres OL-Partners Deutsche Krebshilfe und dem Aufwand entsprechende Zahlungen von den einzelnen Fachgesellschaften (Zweckbetrieb). Als gemeinnütziger Verein kann die AWMF auch Spenden entgegennehmen und dafür Spendenbescheinigungen ausstellen.
Spendenpool
Die der AWMF zugedachten Spenden werden gepoolt und kommen ausschließlich satzungsgemäßen Zwecken der AWMF (im Wesentlichen der Leitlinienarbeit) zugute, konkrete Zweckbindungen werden von der AWMF nur bei den eigenen, selbst gemeinnützigen Mitgliedsgesellschaften akzeptiert.
Die AWMF legt die Spendenzugänge stets offen.